Der Endspieltag mit der Begegnung zwischen Spanien und England am Sonntag brachte noch einmal einen Einsatz für zahlreiche ehrenamtliche Gemeinschaften des DRK-Kreisverbandes Märkisch-Oder-Havel-Spree e.V. mit sich. Im Olympiastadion war ein Duo der Bereitschaft Eisenhüttenstadt als First Responder vor Ort. Diese haben die Aufgabe, bei medizinischen Notfällen bis zum Eintreffen weiterer Rettungskräfte erste lebensrettende Maßnahmen zu ergreifen.
Auf der Fanmeile am Brandenburger Tor waren gleichzeitig ehrenamtliche Einsatzkräfte von den Bereitschaften aus Oranienburg, Fürstenwalde und Strausberg sowie aus der Wasserwacht Frankfurt (Oder) unterwegs, teils zur Besetzung von Unfallhilfsstellen mit einem Krankentransportwagen, teils als verstärkende Sanitätsstreifen.
Erlebnisse, die in Erinnerung bleiben
„Wir kamen viel mit Menschen aus ganz verschiedenen Ländern in Kontakt und hatten sehr viel Spaß“, erzählt Helena Joeks. Die 18-Jährige von der Bereitschaft Strausberg war insgesamt vier Mal auf der Fanmeile im Einsatz, unter anderem auch während des Finales. Die Erlebnisse werden ihr in Erinnerung bleiben. „Es war eine einzigartige und einmalige Erfahrung, die wahrscheinlich so schnell nicht wiederkommt.“
Auch konkrete Hilfe konnte Helena Joeks mit ihren durchweg ehrenamtlich tätigen Kameradinnen und Kameraden leisten. „Wir haben einen spanischen Fan mit einer Verletzung am Kinn versorgt“, schildert sie. Der Mann sei vom Rettungsdienst zum Nähen seiner Wunde in die Charité gebracht worden. „In der zweiten Halbzeit des Spieles war er gut gelaunt wieder auf der Fanmeile und hat uns gegrüßt.“
Zweimal waren Kräfte des Kreisverbandes direkt am Spielfeldrand im Einsatz
Bei den sechs EM-Spielen im Olympiastadion Berlin war der DRK-Kreisverband mit insgesamt 19 Einsatzkräften vor Ort, die zusammen 190 Einsatzstunden leisteten. Zweimal stellte der DRK-Kreisverband ein Team Pitchside, das im Stadion direkt am Spielfeldrand stationiert ist und sich bei Bedarf auch um verletzte Spieler kümmert. Auf der Fanmeile in der Hauptstadt waren es 31, viele von ihnen mehrfach, die zusammengerechnet 8745 Einsatzstunden leisteten.
Der Aufwand für Vor- und Nachbereitung sowie die Fahrzeiten sind in diesen Zahlen noch nicht enthalten. „Für einen Einsatz auf der Fanmeile sind wir um 14.30 Uhr losgefahren und waren erst nachts um 2.30 Uhr wieder zurück“, schildert Nadja Antonczik von der Bereitschaft Oranienburg den zeitlichen Aufwand. „Zwölf Stunden, das ist auch körperlich sehr anstrengend. Aber wir haben ein großes friedliches Fanfest erlebt. Ich wäre jederzeit wieder dabei.“
Vier Bereitschaften und eine Wasserwacht-Gruppe haben sich beteiligt
Die Ehrenamtlichen kamen dabei aus dem gesamten Satzungsgebiet des DRK-Kreisverbandes, das sich über drei Landkreise und die Stadt Frankfurt (Oder) erstreckt. Gestellten wurden sie von den Bereitschaften aus Oranienburg, Strausberg, Fürstenwalde und Eisenhüttenstadt, vom Ortsverein Strausberg und von der Wasserwacht Frankfurt (Oder). „Unsere Ehrenamtlichen waren hochmotiviert und wir hatten viel Personal zur Verfügung, trotz weiterer Verpflichtungen bei anderen Veranstaltungen und der Besetzung für den Katastrophenschutz, die wie immer aufrechterhalten müssen“, sagt Sabine Joeks, Ehrenamtskoordinatorin des DRK-Kreisverbandes.
Auch der DRK-Generalsekretär zieht Bilanz
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) hat bei der Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland neun der zehn Stadien mit insgesamt 46 Spielen und zahlreiche Fanmeilen betreut, außerdem Trainingsstätten der Mannschaften. Dabei waren insgesamt mehr als 16.800 Kräfte im Einsatz, die 4.768 Versorgungen und Betreuungen durchführten. „Wir haben ein Turnier mit weniger Einsätzen als erwartet erlebt. Beeindruckend war vor allem das große Engagement unserer vielen ehrenamtlichen Helfenden, insbesondere aus unseren Bereitschaften. Sie haben in den letzten Wochen entscheidend dazu beigetragen, dass der Fußball im Vordergrund stehen konnte“, sagt DRK-Generalsekretär Christian Reuter.