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Schwangerenberatung im Landkreis Oberhavel mit viel Erfahrung und neuen Ideen

Das Team der Schwangerenberatung des DRK-Kreisverbandes Märkisch-Oder-Havel-Spree e.V. in Oranienburg und Hennigsdorf: Kim Diller, Gabi Baudisch, Juliane Eidt, Jennifer Kuhfeld und Tina Telschow (von links) vor dem Bürgerzentrum in der Albert-Buchmann-Straße in Oranienburg
Das Team der Schwangerenberatung des DRK-Kreisverbandes Märkisch-Oder-Havel-Spree e.V. in Oranienburg und Hennigsdorf: Kim Diller, Gabi Baudisch, Juliane Eidt, Jennifer Kuhfeld und Tina Telschow (von links) vor dem Bürgerzentrum in der Albert-Buchmann-Straße in Oranienburg

Die Schwangerenberatung ist einer der Schwerpunkte in der Beratungsarbeit des DRK-Kreisverbandes Märkisch-Oder-Havel-Spree e.V. an seinen Standorten im Landkreis Oberhavel. In Oranienburg und Hennigsdorf kümmert sich ein fünfköpfiges Team um Anliegen, Sorgen und Fragen rund um Sexualität, Partnerschaft, Kinderwunsch, Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach.

Im Jahr 2023 kamen insgesamt 849 Klient*innen in die Beratungsstellen in den beiden Städten. Dabei kam es zu 1882 Beratungen. Hinzu kamen 56 Gruppenveranstaltungen mit insgesamt mehr als 1000 Teilnehmenden. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnete der DRK-Kreisverband Märkisch-Oder-Havel-Spree e.V. damit steigende Zahlen.

Den Schwerpunkt der Tätigkeit nimmt die soziale Beratung ein. „Dabei geht es vor allem darum, zu zeigen und zu erläutern, welche finanzielle Unterstützung Frauen und deren Familien vor und nach der Geburt bekommen können“, erläutert Jennifer Kuhfeld. Themen sind dann Elternzeit und Elterngeld, Wohngeld und Kinderzuschlag, aber auch zum Beispiel die weniger bekannte Stiftungshilfe, von der nicht nur Menschen der unteren Einkommensgruppen profitieren können, wie die Fachfrauen des Deutschen Roten Kreuzes wissen. „Manche unserer Klientinnen staunen, was alles möglich ist und stellen fest, dass es eben nicht immer ausreicht, sich mal schnell im Internet zu belesen. Dafür ist das Thema viel zu komplex, und manche Familien verschenken hier regelrecht Geld“, erzählt Tina Telschow. Die Stiftungshilfe etwa komme für Baby-Erstausstattung wie Mobiliar, Bekleidung und einen Kinderwagen im Gesamtwert von bis zu 1400 Euro auf.

Passende Lösungen für Alleinerziehende

Wichtig bei all diesen Dingen ist, Fristen zu beachten. „Für manche Anträge ist es nach der Geburt zu spät“, weiß Teamleiterin Kim Diller. Außerdem klären die Beraterinnen vom DRK auf, welche Rechte und Pflichten Schwangere gegenüber ihrem Arbeitgeber besitzen. „Unsere Beratung erfolgt dabei immer individuell. Wir überlegen mit unseren Klientinnen gemeinsam, was für ihre jeweiligen Lebensumstände sinnvoll ist und was finanziell darstellbar ist, wenn es zum Beispiel um die Themen Elternzeit und Teilzeit geht. Viele wissen zum Beispiel nicht: Elternzeit ist grundsätzlich bis zum achten Lebensjahr des Kindes möglich.“ Zur individuellen Betrachtung gehört auch, passende Lösungen für Alleinerziehende zu finden und auf geänderte Rahmenbedingungen nach einer Trennung einzugehen. 

Breiten Raum nimmt in der Schwangerenberatungsstelle des DRK-Kreisverbandes in Oranienburg und Hennigsdorf aber auch die psychologische Beratung ein. Im geschützten Raum, auf Wunsch anonym, können hier Schwangerschafts- und Paarprobleme, aber auch psychische Erkrankungen und Wochenbettdepressionen besprochen werden. „Gerade mit Letzteren haben wir in der jüngeren Vergangenheit öfter zu tun, möglicherweise auch, weil mit diesem Thema heutzutage zum Glück offener umgegangen wird“, sagt Kim Diller. Noch recht neu ist ein spezifisches Beratungsangebot für Sternenkind-Eltern. Es werden psychologische Einzelberatungen, aber auch eine Gruppe angeboten.

Hand in Hand mit der Familienberatung

Die Schwangerenberatungsstelle kümmert sich grundsätzlich um Klientinnen mit Kindern im Alter von bis zu einem Jahr. Für Personen mit älteren Kindern unterhält der DRK-Kreisverband Märkisch-Oder-Havel-Spree e.V. in Oranienburg seine Erziehungs- und Familienberatungsstelle – beide Einrichtungen arbeiten bei Bedarf auch Hand in Hand. „Wichtig ist nicht das Alter der Kinder, sondern dass jede Familie die für ihr Anliegen bestmögliche Beratung und Unterstützung erhält“, so die Teamleiterin.

Das Spektrum der Schwangerenberatungsstelle ist unterdessen noch deutlich breiter. Es geht auch um Paarberatung, Verhütung, Familienplanung und Beratung bei Kinderwunschbehandlung. „Dieses Thema wird bedeutender, weil sich heutzutage viele Menschen erst spät für ein Kind entscheiden“, weiß Kim Diller. Aber auch an Kinder und Jugendliche richten sich Angebote. Jennifer Kuhfeld und Tina Telschow bieten an Schulen sexualpädagogische Workshops an, die stark nachgefragt sind. 

Neues Projekt für Menschen mit Beeinträchtigung

In Händen von Juliane Eidt liegt ein ganz neues Projekt. Es richtet sich an Menschen mit Beeinträchtigungen in Behindertenwerkstätten. „Wir arbeiten hier in Workshops mit sechs bis acht Personen, zunächst für junge Menschen von 18 bis 26 Jahren“, erläutert sie. Das Angebot soll nicht nur fortgeführt werden, sondern auch erweitert werden auf Menschen mittleren Alters. 

Das Team der Schwangerenberatung des DRK-Kreisverbandes kann bei all diesen Angeboten auf umfangreiche Erfahrung setzen. Jennifer Kuhfeld ist seit sechs Jahren dabei, Tina Telschow seit acht Jahren, Teamleiterin Kim Diller sogar seit 30 Jahren, wie auch Teamassistentin Gabi Baudisch. Juliane Eidt stieß vor knapp zwei Jahren zum Team. Trotzdem bleibt der Arbeitsalltag immer abwechslungsreich und spannend. „Auch nach so langer Zeit höre ich von unseren Klientinnen manchmal Dinge, die ich zuvor noch nie gehört hatte“, sagt Kim Diller. Jeder einzelne Fall sei anders, das mache die Arbeit so vielfältig. „Die Menschen sind sehr dankbar und geben uns positive Rückmeldungen. So sehen wir tagtäglich den Sinn dessen, was wir machen.“ 

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